Vorgeschichte und Motivation

»Szyllas Bücherkiste« ist die Weiterführung von »Szyllas Lesezeichen«.

»Szyllas Lesezeichen« verstanden sich als Lesezeichen im Sinne des Wortes; Markierungspunkte im literarischen Leben vor Ort in der Rhein-Neckar-Region um Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen. Ich führte »Szyllas Lesezeichen« in den Jahren 2003 – 2012. Twitter, Facebook, Instagram & Co. haben das Konzept der Seite überholt. Nicht aber meine Nähe zur Literatur; der Kinder- und Jugendliteratur ganz besonders.

Luxus Subjektivität

»Auf dem Gebiet der Kinderliteratur ist ungeheuer viel geschehen in den letzten Jahren. Es ist heute ganz unmöglich für einen einzelnen Menschen, der dazu noch gewissenhaft ist, das ganze Gebiet auch nur in einem Land zu überblicken.
Ich habe mir vorgenommen, keine Bücher zu beschreiben, die ich nicht gesehen habe. Ich leiste mir den Luxus großer Subjektivität; jede andere Auswahl wäre aber ebenso lückenhaft gewesen.

Hürlimann, Bettina: Europäische Kinderbücher in drei Jahrhunderten, 2., erw. Aufl. Aufl., Zürich: Atlantis Verl. 1963, S. 5.

An diese Vorgaben von Bettina Hürlimann werde ich mich ebenfalls halten.

Lesen als Lebensnotwendigkeit

Lesen gehört schon seit der Grundschulzeit zu den unverzichtbaren Tätigkeiten in meinem Leben; ich habe so gut wie alles was mir in die Finger kam ge-, ver- und zerlesen.

In Mannheim gab es in der Plankenhof – Passage »Bärbels Kinderbuchhandlung«. Meine Mutter, darauf bedacht, nichts falsch zu machen, besorgte mir von dort meine ersten Bücher. »Umi wird Jäger«; die Geschichte eines Eskimo Jungen im Übergang von der Kindheit ins Leben der Erwachsenen, gehörte dazu. Es erzählt auch, wie die alten Leute aus der Gemeinschaft zum Sterben an den Rand gedrängt werden. Das Buch der amerikanischen Autorin Miriam Schlein befindet sich noch heute in meinem Besitz.

Einen weiteren Grundstein meines Engagements für das Kinder- und Jugendbuch legte meine Ausbildung zum Buchhändler. Ich absolvierte sie zum Teil in eben jener Kinderbuchhandlung, in der meine Mutter, die ersten Bücher für mich gekauft hat.

Kinder- und Jugendbuch heute

»Dass die Fragen, die uns hier beschäftigen müssen, in einem Zeitalter, in dem das Bild durch die Photographie, den Film, die Bildgeschichte in der Zeitung und die Reklame eine so problematische Bedeutung gewonnen hat, nicht nur künstlerischer Natursein können, ist klar. Die ganze Kinderbuchfrage ist mit der Frage nach der literarischen oder bildlichen Qualität nicht erledigt. In unserem unruhigen Zeitalter der Technisierung, der Lautheit, des Leistungsrekords und einer übertriebenen kindlichen Freiheit, die nicht mehr im gleichen Maße wie früher Spiel und Sport als Entspannung benutzt, ist die Lektüre eines packenden Jugendbuches oder das Betrachten eines Bilderbuches, das in eine ferne oder fremde Welt entführt, oft der seltene oder gar einzige Ruhepunkt im unruhigen Leben eines heutigen Kindes, wo es in sich ganz versenkt ist und doch auf wunderbare Weise von sich weg geführt wird in die Welt der Phantasie oder der gestalteten und verwandelten Wirklichkeit.«

Hürlimann: Europäische Kinderbücher in drei Jahrhunderten, S. 14

Diese Zeilen schrieb Bettina Hürlimann vor sechzig Jahren; sie besitzen heute mehr Gültigkeit denn je.

Inhaltliche Schwerpunkte

  • Ein Schwerpunkt bei der Betrachtung von Kinder- und Jugendliteratur ist für mich das Thema »Abschied, Tod und Trauer.«
  • Ein weiterer Schwerpunkt ist die Darstellung von »Krankheit und Behinderung« in der Kinder und Jugendliteratur.